Der Boxer soll entsprechend seinem Standard (F.C.I.-Standard Nr. 144 / 09.07.2008 / Deutscher Boxer) ein nervenstarker, selbstbewusster, ruhiger und ausgeglichener Hund sein. Sein Wesen ist von aller größter Wichtigkeit und bedarf sorgsamster Pflege. Seine Anhänglichkeit und Treue gegenüber seinem Herrn und dem ganzen Haus, seine Wachsamkeit und sein unerschrockener Mut als Verteidiger sind von Alters her berühmt. Er ist harmlos in der Familie aber misstrauisch gegenüber Fremden, heiter und freundlich beim Spiel, aber furchtlos im Ernst. Er ist leicht auszubilden vermögens seiner Bereitschaft zur Unterordnung, seines Schneides und Mutes, seiner natürlichen Schärfe und seiner Riechfähigkeit. Bei seiner Anspruchslosigkeit und Reinlichkeit ist er gleich angenehm und wertvoll in der Familie wie als Schutz-, Begleit- oder Diensthund. Sein Charakter ist bieder, ohne Falschheit und Hinterlist, auch im höheren Alter.
 
Um all das zu verwirklichen ist die Zucht und die Ausbildung unserer Boxer unabdingbar. Der Boxer hat seine obigen Veranlagungen (Eigenschaften) geerbt, doch wenn diese nicht in der Ausbildung gefördert und durchlebt werden können, verkümmern sie.

Das Ziel unserer Ausbildung ist gemäß der Ausbildungsordnung des Boxer Klub e.V. Sitz München der freudig arbeitende und gehorsame Boxer mit einem guten Sozialverhalten gegenüber Mensch und Tier, der sich als Arbeits- und als Familienhund in unsere Umwelt einfügen lässt.

 

Um dieses Ziel zu erreichen bilden wir unsere Boxer in den Bereichen

Fährte, Unterordnung und Schutzdienst aus.  Im Bereich der Unterordnung bieten wir zudem die Möglichkeit an, sich auch der höheren Schule der Unterordnung - Obedience - zu widmen.

 

Abteilung A (Fährte)

In unserer Ausbildung ist die Fährte eine durch Menschen verursachte fortlaufende

Bodenverletzung natürlicher Böden, wie z. B. Wiese u. Acker. Sie entsteht durch drückende oder abrollende Bewegungsabläufe. Durch diese Bewegungsabläufe werden auf oder im Boden befindliche Mikroorganismen zerstört oder beschädigt, wodurch Gerüche entstehen. Gerüche sind dampf- und gasförmige, bakterielle Abbauprodukte. Eine weitere Geruchskomponente auf der Fährte ist der Individualgeruch des Menschen, der die Fährte gelegt hat. Die Geruchsintensität der Bodenverletzung ist ungleich stärker als die des Menschen. Die Nase des Hundes ist das Hauptsinnesorgan. Im Vergleich zum Menschen verfügt der Hund über 225 Millionen Riechzellen, der Mensch hingegen nur über 5 Millionen. Damit ist es also klar, dass der Hund nicht das Riechen lernen muss, sondern der Hundeführer dem Hund beibringen muss, sich beim Suchen richtig zu verhalten. Hierfür gibt es je nach Hund und Hundeführer verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten, z. B. Futtermotivation, Beutemotivation, Meutetrieb oder Gehorsam. Gemeinsam finden wir heraus, was auf Sie und Ihren Hund passt

Abteilung B (Unterordnung = Gehorsam)

Der Erfolg der Erziehung (Ausbildung) ist abhängig vom Verständnis des

Menschen dem Leistungsvermögen seines Boxers gegenüber.

Als Hundeführer müssen Sie Verständnis für den Hund, Geduld, Ausdauer und Einfühlungsvermögen aufbringen. Theoretische Kenntnisse, das heißt die Lerngesetze des Hundes müssen Sie kennenlernen und beherrschen. Der Hund ist ein Egoist und macht Ihnen zuliebe nichts. Er will sein jeweiliges Triebziel erreichen und das nutzen Sie aus, dann haben Sie einen gehorsamen Hund, der Ihnen bereitwillig folgt und gern Ihren „Befehl“ ausführt.

Abteilung C (Schutzdienst)

Der Schutzdienst ist neben der Fährte und der Unterordnung der dritte Teil der Internationalen Prüfungsordnung (IPO). Beim Schutzdienst lebt der Hund seine natürlichen Triebe kontrolliert aus. Hierzu gehört auch sein natürliches Aggressionsverhalten, was sich in den Funktionskreisen Nahrungsaufnahme, Sexualverhalten und im sozialen Bereich wiederfindet. Bei der Nahrungsaufnahme ist die natürliche Aggression - das Verteidigen der Beute. Im sozialen Bereich finden wir die natürliche Aggression im Funktionskreis der Rangordnung und Territorialverteidigung wieder. In der „freien“ Natur darf der Hund keine „Beute“ machen, und diese auch nicht verteidigen, was zur Frustration und einem unerwünschten Aggressionsverhalten mangels Auslastung seiner natürlichen Triebe führen kann. In unserem Sport lebt er seine natürlichen Triebe und Aggressionen aus, er ist ausgelastet, zufrieden und ausgeglichen. Die Ausbildung erfolgt nach dem Ausbildungskonzept des Boxer Klub e.V. Sitz München, was fachliche Qualifikationsprüfungen von Ausbildewart und Helfer vorsieht. 

 

Die Prüfungsordnung findet Ihr hier:

 

http://www.fci.be/de/Gebrauchshunde-58.htm

 

Obedience (sprich „O-bi-di-enß“)

Die aus England stammende Hundesportart Obedience (engl. „Gehorsam“) ist die „Hohe Schule des Gehorsams“ und bedeutet die motivierte, freudige Teamarbeit zwischen Hund und Mensch. In verschiedenen Situationen wird kontrolliertes Verhalten abverlangt; dabei spielen Arbeitswille, Arbeitsgeschwindigkeit und Präzision in der Ausführungen der Übungen eine Rolle.

Beim Obedience geht es in erster Linie um Präzision. Nicht Geschicklichkeit und Schnelligkeit zählen, sondern das perfekte Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund. Auch Hunde, die durch Rasse, Körpergewicht und Gesundheit für andere Sportarten nicht in Frage kommen, können im Obedience erfolgreich sein. Obedience ist das richtige für jeden Hundebesitzer, der daran interessiert ist, mit seinem Hund zusammen eine vielseitige, interessante Sportart zu erlernen.

Bei Obedience muss das Mensch-Hund-Team die Übungen nicht einfach nur ausführen können, sondern es muss auch noch gut aussehen. Diese Harmonie erreicht man nur, wenn der Hund seinem Menschen vertraut und Spaß an der gemeinsamen Arbeit hat. In den Klassen Beginner, 1 und 2 wird der „Umgang Mensch-Hund“ als eigene Übung gewertet, bei der es auf die freudige Arbeit des Hunds sowie die gute Verständigung zwischen Hund und Hundeführer ankommt.

Für eine perfekte Vorführung werden 10 Punkte vergeben. In Abstufungen von jeweils einem halben Punkt sind dann Wertungen bis 5 Punkte möglich. Eine nicht bestandene Übung wird mit Null Punkten bewertet.

Die Übungen sind für die Gesamtbewertung der Prüfung unterschiedlich wichtig, was durch Koeffizienten, je nach Schwierigkeitsgrad der Übung, ausgedrückt wird. Die vom Richter vergebene Punktzahl wird mit dem Koeffizienten der jeweiligen Übung multipliziert, um die Punktzahl für die Gesamtwertung zu ermitteln. Auf diese Weise können in der internationalen Klasse für die Prüfung 320 Punkte erreicht werden. Auf der Basis der erreichten Punktzahlen erfolgt die Bewertung:

·       Vorzüglich (v): 320 – 256 Punkte

·       Sehr gut (sg): 224 – unter 256 Punkte

·       gut (g): 192 – unter 224 Punkte

 

Obedience-Prüfungen werden in den Stufen Beginner-Klasse, Klasse 1, Klasse 2 und Klasse 3 durchgeführt.

 

Die Prüfungsordnung, sowie eine genaue Beschreibung der einzelnen Übungen findet man hier: